Dr. Anne Christmann, Bild: BMWK/Andreas Mertens

Unter dem Motto „Markterkundung leicht gemacht! Rückenwind für Challenges mit dem neuen KOINNOvationsplatz” hat KOINNO am 25.05.2023 im Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz (BMWK) eine facettenreiche Veranstaltung für öffentliche Auftraggeber, Startups sowie innovative kleine und mittelständische Unternehmen gestaltet. Alle Innovationsinteressierten waren willkommen mitzudiskutieren. Höhepunkte bildeten die agilen und dynamischen Formate wie Pecha-Kucha-Impulsvorträge und Fishbowl-Diskussionsrunden.

Die Ergebnisse wurden in einer anschaulichen Graphic-Recording-Visualisierung dokumentiert.

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Graphic Recording, Bild: Anne Lehmann

Graphic Recording, Bild: Anne Lehmann

 

Dr. Anna Christmann, BMWK-Beauftragte für die Digitale Wirtschaft und Startups sowie Koordinatorin der Bundesregierung für die Deutsche Luft- und Raumfahrt im BMWK, diskutierte im „Fishbowl“-Format mit zahlreichen Startups und öffentlichen Auftraggebern, wann ein Produkt innovativ und zukunftsweisend ist. Es ging dabei auch um die Frage, was es für einen starken Startup-Standort Deutschland braucht.

 

Öffentliche Auftraggeber und Unternehmen zusammenbringen

Ein weiterer Höhepunkt war die Vorstellung des neuen Markterkundungstools KOINNOvationsplatz. Das Besondere an dieser Innovationsplattform: Hier werden die Beschaffungsseite sowie innovative Unternehmen zusammengebracht. Die Plattform ist wie ein „digitales Schaufenster“, in welchem sich junge Unternehmen präsentieren können. So unterstützt KOINNO die junge Startup-Wirtschaft dabei, ihre innovativen Lösungen dem öffentlichen Sektor bekannter zu machen. Auftraggeber haben zudem die Möglichkeit, nach Innovationen zu suchen, die sie auf konventionellen Wegen nicht finden würden. Gerade auch, wenn der Bedarf noch nicht genau beschrieben werden kann. Es geht um Recherche und Stöbern nach neuen Lösungen.

Die Veranstaltung hatte zum Ziel, mehr Öffentlichkeit und Bekanntheit in den Beschaffungs- und Vergabestellen für den KOINNOvationsplatz zu erreichen und so die Weiterentwicklung voranzubringen. Daher sind perspektivisch Vernetzungen mit anderen Plattformen vorgesehen, um systemisch zu wachsen. Die neuen Möglichkeiten bieten eine Win-Win-Situation für Auftraggeber und Unternehmen und das Ganze nimmt an Fahrt auf! Die Zahl der innovativen Unternehmen auf dem KOINNOvationsplatz steigt stetig auf mittlerweile über 80 in den ersten sechs Monaten seit dem Launch der Plattform.

 

Unternehmen und Challengegeber berichten von ihren Erfahrungen mit dem KOINNOvationsplatz

Auf der Veranstaltung haben sich in kurzen Pitches und ganz praxisnah Challenge-Geber sowie Startups mit ihren Projekten präsentiert. Eine Kommune stellte ihre auf dem KOINNOvationsplatz veröffentlichte Challenge „Digitaler Dorfladen“ vor und hat dadurch bereits erfolgreiche Kontakte zu innovativen Unternehmen geknüpft. Die Vorgeschichte hierzu ist schnell erzählt: Die Bürgermeisterin hat vom neuen KOINNOvationsplatz erfahren und die Information an die Beschaffungsstelle weitergegeben. So hat es angefangen – eine Erfolgsstory.

In kurzen Pitches folgten dann Startups mit:

  • KI-basierter Fördermittelsuchmaschine,
  • Employer-Branding-Konzept gegen Fachkräftemangel im öffentlichen Sektor,
  • Ideen für energieeffizientes Bauen mit nachhaltigem Rohstoff,
  • autarker Stromversorgung im Smart-City-Kontext,
  • einer Gerätelösung für die Luft- und Oberflächen-Hygiene im öffentlichen Raum,
  • neuartigem Schaumstoff aus Pflanzenfasern und
  • digitalem Tool zur Bestandsaufnahme bei energetischer Bausanierung.

 

Ein Startup mit Accelerator Programm für Leadership und Femaleship im öffentlichen Sektor rundete die Pitch-Session ab. Es geht darum, moderne Verwaltungen und die Voraussetzungen zu schaffen, dass Startups bei öffentlichen Aufträgen gute Chancen haben.

Aktuell haben die jungen Unternehmen u.a. mit folgenden Hürden zu kämpfen:

  • Referenzen und Geschäftsberichte können die jungen Unternehmen häufig nur schwer vorweisen
  • Zu hohe Anforderungen an die wirtschaftliche und technische Leistungsfähigkeit, den Mindestumsatz und Personalstamm
  • Zu eng gefasste Leistungsbeschreibungen
  • Die Ausschreibungsverfahren dauern oft zu lang und der (personelle wie monetäre) Aufwand für kleine Unternehmen ist entsprechend groß
  • Das Zuschlagskriterium „Preis“ wird hoch gewichtet, so dass dies meist zulasten anderer, z. B. innovations- oder umweltbezogener Kriterien geht, bei denen junge Unternehmen u.U. die Nase vorn haben
     

Mehr Mut für eine positive Fehlerkultur

Von den Teilnehmenden wie auch Referierenden wurde mehr Mut gefordert für eine positive Fehlerkultur. Die Herausforderung kann nicht über Nacht gelöst werden. „Seid ab jetzt mutiger“ geht nicht auf Knopfdruck. Es braucht einen Kulturwandel in der öffentlichen Beschaffung und das ist ein stetiger Prozess, um ein „Ausprobieren“ stärker zu ermöglichen. Das Ziel der Vernetzung steht hierbei im Mittelpunkt und der Anstoß in den Häusern muss von der Leitungsebene kommen.

KOINNO leistet mit dem KOINNOvationsplatz einen wesentlichen Beitrag zur Umsetzung der Startup-Strategie der Bundesregierung und unterstützt innovative öffentliche Beschaffung als starkes Instrument zur Erreichung der innovationspolitischen Ziele, die im Koalitionsvertrag der Bundesregierung verankert sind.

 

Präsentationen der Startup-Pitches

 

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