Beim Performance-Based Contracting (PBC) handelt es sich um leistungsbasierte Verträge. Hier wird das Ergebnis bzw. die Leistung vergütet und somit nicht am Wert des Produktes gemessen. Im Preis sind dabei alle Kostenfaktoren, wie Wartung- und Reparaturkosten, aber auch laufende Betriebskosten berücksichtigt.

Weitere wesentliche Merkmale von PBC sind:

  • Es setzt Anreize für den Anbieter die vereinbarte Performance zu erreichen, um dadurch die Effektivität und Effizienz des Produkt-Service-Bündels über die Vertragslaufzeit/den Lebenszyklus zu steigern und die Kosten zu minimieren.
  • Es etabliert neue Geschäftsmodelle beim Lieferanten und verändert die Lieferantenbeziehung.
  • PBC benötigt eine Orientierung weg von der bisherigen Betrachtung des Inputs, hin zum Outcome bzw. dem Ergebnis. Der Outcome muss den tatsächlich realisierten Nutzen für den Abnehmer widergeben und ist daher als übergeordnete Zielgröße des Abnehmers zu definieren (PBC im engeren Sinne).
  • Es ermöglicht auch eine Orientierung am Output als relevante Ergebnisgröße (PBC im weiteren Sinne).

Bevor das Performance-Based Contracting in Betracht gezogen wird, sollten folgende Voraussetzungen geschaffen sein:

  • Ein strategischer Beschaffungsprozess sollte etabliert sein.
  • Eine Professionalisierung der Beschaffungsstelle muss bestehen. Dies bedeutet, dass Kompetenzen im Vertragsmanagement, technischem (Produkt-)Wissen, betriebswirtschaftlichem Wissen hinsichtlich Gegenüberstellung von Kosten und Leistungen, Nutzung von Lebenszykluskosten und weiteren Leistungskriterien vorhanden sein müssen.

Sind diese Faktoren gegeben, bietet PBC öffentlichen Beschaffer zahlreiche Vorteile:

  • Es besteht hohe Kostensicherheit - Die unternehmerischen Risiken werden dabei auf den Anbieter verlagert - da die Vergütung des Anbieters direkt an die Leistung gekoppelt ist (Leistunsabhängige Steuerung des Lieferanten). Es wird nur das bezahlt, was auch tatsächlich geliefert wird. Beispiele für mögliche Performancegrößen zur Beurteilung sind: Verfügbarkeit, Zuverlässigkeit, Wartungsintervalle, Lebensdauer oder Lebenszykluskosten
  • Es wird ein hoher Anreiz für den Anbieter geschaffen, sich während der Leistungsphase zu verbessern, Kosten zu optimieren bzw. innovativ zu sein, da eine bessere Performance direkt zu einer höheren Vergütung führt. Man stößt somit als Auftraggeber ein Innovationspotenzial beim Anbieter an.
  • Es kann mit einer hohen Terminsicherheit gerechnet werden, da sich Verzögerungen negativ auf die Vergütung auswirken und somit ein hoher Anreiz für den Anbieter zur Einhaltung der Terminziele besteht.

PBC bietet zwar eine Vielzahl an Vorteilen, jedoch muss man auch die Herausforderungen kennen, die dieser vertragliche Mechanismus in sich birgt.

Dazu zählen:

  • Es muss eine starke Integration und Kooperation mit dem Anbieter erfolgen, welche sich mitunter sehr zeitaufwendig gestalten kann.
  • Es muss eine Festlegung geeigneter und zweifelsfrei messbarer Performancegrößen erfolgen. Hier können Probleme bei der Messung und der Verursachergerechtigkeit von Performance entstehen.
  • Es gibt hohe Anforderungen an das technische Know-how beim Abnehmer, da dieser das Produkt verstehen muss.
  • Sowohl die Vertragsgestaltung als auch der Vergabeprozess selbst sind komplex.

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