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Das öffentliche Beschaffungswesen ist eine strategische Funktion, die – nicht zuletzt durch die Beschaffung von Innovationen – öffentliche Investitionen für nachhaltiges Wachstum ermöglicht. Um diese Ziele zu erreichen und die Professionalisierung des öffentlichen Beschaffungswesens zu unterstützen, hat die Europäische Kommission mit ProcurCompEU einen Europäischen Kompetenzrahmen für Fachkräfte im öffentlichen Beschaffungswesen entwickelt.

Darin sind 30 Schlüsselkompetenzen enthalten, die Kenntnisse und Fähigkeiten beschreiben, z.B. zu Kenntnis der Rechtsvorschriften, innovationsfördernder Auftragsvergabe oder analytischem und kritischem Denken.

 

Wie kann ProcurCompEU genutzt werden?

Der Europäische Kompetenzrahmen kann sowohl von den Fachkräften selbst als auch von Organisationen im öffentlichen Einkauf genutzt werden. Mitarbeitende können ihre persönlichen Kompetenzen und Fähigkeiten mit einer Selbstbewertung ermitteln und ermöglicht so, sich gezielt in bestimmten Bereichen fortzubilden. Organisationen können den Aufbau von Fachkräfteteams mithilfe des Kompetenzrahmens gezielter planen und Mitarbeitende zielgerichteter fortbilden.

Konkret gibt es dazu folgende Hilfsmittel:

  • Kompetenzmatrix: zur Bestimmung der Kenntnisse und Fähigkeiten, die für verschiedene Aufgaben des öffentlichen Beschaffungswesen benötigt werden.
  • Selbstbewertungsinstrument: Zur Einschätzung individueller Kompetenzen oder zur Beurteilung des allgemeinen Reifegrads einer Beschaffungsorganisation
  • Schulungsplan: unterstützt Einzelpersonen und Organisationen bei der Ermittlung relevanter Schulungen zum Ausbau oder zum Erwerb von Kompetenzen.

 

Wo finde ich den Europäischen Kompetenzrahmen?

Den Europäischen Kompetenzrahmen ProcurCompEU mit weiteren Informationen und den einzelnen Hilfsmitteln finden Sie hier: https://commission.europa.eu/funding-tenders/tools-public-buyers/professionalisation-public-buyers/procurcompeu-european-competency-framework-public-procurement-professionals_de

 

Praxistipps für die Nutzung des Kompetenzrahmens:

In einer Studie wurde die Einführung und Nutzung des Europäischen Kompetenzrahmens an einigen Beispielen untersucht und Stolpersteine identifiziert. Hier finden Sie einige Punkte, die Sie bei der Einführung beachten sollten:

  • Wichtig ist in jedem Fall, vor einer Nutzung des Kompetenzrahmens innerhalb einer Beschaffungsorganisation ein klares Ziel zu formulieren.
  • Es ist wichtig, die Kompetenzmatrix genau zu verstehen, wenn eine Umfrage über die Organisation durchgeführt wird, um den Leistungsstand zu erheben. Klären und erklären Sie, was auf welchem Kompetenzlevel erwartet wird (was bedeutet jeweils „keine Kenntnisse“ bis „Expert Skills“ genau?)
  • Bei der Durchführung einer Umfrage ist die Kommunikation sehr wichtig, damit die Mitarbeitenden sie als Chance begreifen und nicht mit einer Bewertung der Arbeit verwechseln.

 

Haben Sie sich schon mit dem ProcurCompEU auseinandergesetzt? Schreiben Sie uns gern und teilen Sie Ihre Erfahrungen!

Sie erreichen uns über die Infostelle unter +49 6196/58 28-350 oder info(at)koinno-bmwk.de